Mundgeruch

Woran erkennt man Mundgeruch?

Die Selbstdiagnose von Mundgeruch stellt eine Herausforderung dar, da sich Individuen häufig an ihren eigenen Geruch gewöhnen. Es gibt jedoch mehrere Methoden, die eine Selbstbewertung ermöglichen. Eine einfache Methode ist der Handrückentest, bei dem man die Rückseite der Hand leckt, den Speichel trocknen lässt und anschließend daran riecht. Ein unangenehmer Geruch kann ein Hinweis auf Mundgeruch sein. Wer dies nicht mit seinem Handrücken machen möchte, kann dafür auch einen Löffel nehmen. Für den Löffeltest die Löffelrückseite kurz gegen die Zunge drücken, ca. eine Minute trocknen lassen und dann daran riechen. Der Einsatz eines Zungenschabers, mit dem Beläge von der Zunge entfernt werden, gefolgt vom Riechen am Schaber, kann ebenfalls auf Mundgeruch hinweisen. Wer keinen Zungenschaber zur Hand hat, kann dafür auch eine saubere Gabel verwenden. Für den Gabeltest vorsichtig über die Zunge, insbesondere den hinteren Bereich, kratzen und dann riechen. Um eine objektivere Bewertung zu einem potentiellen Mundgeruch zu erhalten kann man auch seinen Zahnarzt bzw. seine Zahnärztin um eine Bewertung bitten. Er oder sie kann gegebenenfalls zudem mögliche Ursachen diagnostizieren. Wem dies zu unangenehm erscheint, dem bietet die ehrliche Einschätzung einer vertrauten Person eine alternative Meinung zum Vorhandensein von Mundgeruch.

Ursachen von Mundgeruch:

Eine der Hauptursachen von Mundgeruch ist eine schlechte Mundhygiene. Wenn Zähne und Zahnzwischenräume nicht regelmäßig gereinigt werden, sammeln sich Nahrungsreste und Zahnbelag an. Diese bieten ideale Bedingungen für Bakterien, die Schwefelverbindungen freisetzen und übel riechen. Auch die Zunge kann ein Reservoir für Bakterien sein, erkennbar an einem weißlich-gelben Belag. Er besteht aus abgestorbenen Zellen, Nahrungsresten und Bakterien, die ebenfalls Mundgeruch verursachen können.

Die Ernährung spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle:

Bestimmte Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln, Kaffee und Alkohol enthalten Inhaltsstoffe, die über das Blut in die Lunge gelangen und dann ausgeatmet werden, was zu unangenehmem Atem führt. Eine proteinreiche Ernährung kann das Wachstum von Bakterien fördern, die für die Produktion übelriechender Schwefelverbindungen verantwortlich sind.

Nicht nur die Ernährung und Mundhygiene, sondern auch Mundtrockenheit kann eine Ursache von Mundgeruch sein. Speichel hilft dabei, den Mund zu reinigen und Bakterien zu entfernen. Ist die Speichelproduktion reduziert, kann dies zu einer Zunahme von Bakterien führen. Personen, die aus Gewohnheit oder aufgrund einer verstopften Nase über den Mund ein- und ausatmen, leiden ebenso häufiger an Mundtrockenheit und daraus resultierendem Mundgeruch. Auch Schnarchen führt zu einem Austrocknen der Mundhöhle, weshalb schnarchende Personen vor allem morgens starken Mundgeruch haben können.

Mundtrockenheit ist aber nicht ausschließlich physiologisch begründet. Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Mundtrockenheit verursachen, was wiederum das Risiko für Mundgeruch erhöht. Analog verhält es sich mit dem Rauchen, das neben dem unangenehmen, charakteristischen Rauchgeruch die Speichelproduktion reduziert und zusätzlich das Risiko für Zahnfleischerkrankungen erhöht. Zahn- und Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis und Gingivitis können zu Taschenbildung führen, in denen sich Bakterien ansammeln und übelriechende Gase produzieren.

Schließlich können auch systemische Erkrankungen zu Mundgeruch führen. Unkontrollierter Diabetes kann beispielsweise bei Unterzuckerung einen Aceton (Nagellackentferner) Mundgeruch verursachen, während Nierenerkrankungen zu einem urinähnlichen Geruch im Atem führen können. Lebererkrankungen können einen süßlich-fauligen Geruch verursachen und Magen-Darm-Probleme wie Sodbrennen können ebenfalls zu Mundgeruch führen. Infektionen der oberen Atemwege wie Sinusitis, Mandelentzündung oder Erkältungen können zu guter Letzt auch Mundgeruch verursachen, da Schleim und Bakterien im Rachenraum Gerüche erzeugen können.

Für Personen, die unter Mundtrockenheit leiden, gibt es Speichelersatzmittel. Diese Produkte, wie spezielle Gels oder Mundspülungen, regen die Speichelproduktion an. Auch Kaugummis und Lutschpastillen können der Trockenheit im Mund entgegenwirken. Sie regen die Speichelsekretion an und helfen, den Mund sauber zu halten. Lutschpastillen, die speziell gegen Mundgeruch konzipiert sind, enthalten oft Inhaltsstoffe wie Zink oder ätherische Öle.

Ein kurzfristige Lösung zur Auffrischung des Atems bieten Mundsprays. Sie enthalten oft Pfefferminzöl oder andere ätherische Öle. Der Effekt ist jedoch nicht langanhaltend, da die eigentlichen Ursachen für die Entstehung des Mundgeruchs nicht beseitigt werden.

Abschließend gibt es Probiotika, die als Lutschpastillen oder Tabletten erhältlich sind. Diese können durch eine Verbesserung der Mundflora helfen schädliche Bakterien zu verdrängen.

Hausmittel gegen Mundgeruch

Es gibt mehrere Hausmittel, die effektiv gegen Mundgeruch wirken können. Diese natürlichen Ansätze können helfen, den Atem zu erfrischen und die Bakterien im Mund zu reduzieren, die für den unangenehmen Geruch verantwortlich sind.

Eine der einfachsten und effektivsten Methoden ist das Trinken von Wasser. Das ausreichende Trinken von Wasser hilft, den Mund feucht zu halten und Speisereste sowie Bakterien wegzuspülen. Mundtrockenheit ist eine häufige Ursache für Mundgeruch, da Speichel eine wichtige Rolle bei der Reinigung des Mundes spielt.

Ein weiteres bewährtes Hausmittel ist das Kauen von frischen Kräutern wie Petersilie, Minze oder Basilikum. Diese Kräuter enthalten Chlorophyll, das als natürlicher Deodorant wirkt. Das Kauen dieser Kräuter kann helfen, den Atem sofort zu erfrischen und die geruchsbildenden Bakterien zu bekämpfen.

Auch Obst und Gemüse, die reich an Wasser sind, wie Äpfel, Karotten, können dazu beitragen, den Mund zu reinigen und die Speichelproduktion anzuregen. Diese Lebensmittel haben zudem eine abrasive Wirkung, die hilft, Plaque von den Zähnen zu entfernen.

Naturjoghurt ist ein weiteres wirksames Hausmittel gegen Mundgeruch. Studien haben gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von Naturjoghurt die Menge an geruchsbildenden Bakterien im Mund reduzieren kann. Probiotische Kulturen im Joghurt helfen, die Mundflora ins Gleichgewicht zu bringen.

Das Spülen des Mundes mit einer Mischung aus Wasser und Apfelessig kann ebenfalls hilfreich sein. Apfelessig hat antibakterielle Eigenschaften und kann dazu beitragen, die Bakterien zu reduzieren, die Mundgeruch verursachen. Es wird empfohlen, einen Teelöffel Apfelessig in einem Glas Wasser zu verdünnen und den Mund damit gründlich zu spülen. Anstatt Wasser und Apfelessig kann man den Mund auch mit einer Salzlösung spülen, die ebenfalls antibakterielle Eigenschaften aufweist. Eine Mischung aus einem Teelöffel Salz in einem Glas warmem Wasser kann mehrmals täglich als Mundspülung verwendet werden. Ein weiteres antibakterielles Hausmittel ist das Kauen von Gewürznelken. Gewürznelken haben keimtötende Eigenschaften und ihr starkes Aroma kann den Atem erfrischen. Wer es verträgt, dem wird empfohlen, nach dem Essen eine oder zwei Nelken zu kauen.

Schließlich kann selbstverständlich auch der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln und stark gewürzte Speisen dazu beitragen, Mundgeruch zu reduzieren. Diese Lebensmittel enthalten flüchtige Schwefelverbindungen, die über den Atem ausgeschieden werden und Mundgeruch verursachen können.